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Hochwasserlage im Kreis Ludwigsburg entspannt sich am Montagmittag

In der Mühläckerstraße in Neckarrems waren vorsorglich ebenfalls Sandsäcke und Barrieren errichtet worden. Foto: Holm Wolschendorf
In der Mühläckerstraße waren vorsorglich ebenfalls Sandsäcke und Barrieren errichtet worden. Foto: Holm Wolschendorf
Seit Samstag hatte der Dauerregen Einsatzkräfte auf Trab gehalten, die Dämme errichteten oder sicherten und Evakuierungen vorbereiteten. Nun kommt Entwarnung.

Kreis Ludwigsburg. "Gute Nachrichten für die Hochwasserlage im Landkreis Ludwigsburg" vermeldet das Landratsamt Ludwigsburg am Montag kurz nach halb eins am Mittag. Grund: Die Pegelstände sinken. Der Führungsstab bleibe aber in Bereitschaft, die kommunalen Krisenstäbe wurden über die neue Lage informiert. Nach und nach sind bereits alle Nina-Warnungen für den Landkreis Ludwigsburg zurückgenommen worden.

Auch von der Stadt Remseck, die noch am Morgen als Hotspot galt, so Landrat Dietmar Allgaier im LKZ-Interview, kam kurz nach 13 Uhr eine ähnliche Meldung. Der mit Sandsäcken und Schotter stabilisierte Rems-Damm bleibe aber bis auf Weiteres komplett gesperrt, ebenso ein Teil der Mühlstraße. Die Beaver-Systeme als Schutz bleiben vor Ort, da in den nächsten Tagen weitere Niederschläge vorhergesagt sind, so die Stadt. Kurzzeitig hatte auch die Evakuierung eines Seniorenheims im Raum gestanden, dazu kam es aber nicht. Anders in Steinheim. Dort wurden insgesamt 58 Bewohner des Kleeblatt-Pflegeheims und 40 Bewohner des ASB-Pflegeheims evakuiert.

Das war die Lage am Morgen:

Noch am Montagvormittag (3. Juni) war die Gefahrenlage im Landkreis akut. Auch wenn kein starker Regen mehr fiel, wurde ein weiterer Anstieg des Wasserstands von Rems und Murr erwartet. Kurz nach 11 Uhr entspannte sich die Lage, da die Scheitelpunkte der Flüsse erreicht waren.

Vor allem am Sonntagnachmittag hatte Starkregen den nördlichen und nordwestlichen Teil des Landkreises getroffen. Rund 80 Gebäude wurden alleine in Walheim geflutet; in Löchgau waren 20 weitere Gebäude betroffen. In Walheim musste teilweise der Strom abgestellt werden. Auslaufende Öltanks verursachten zusätzliche Probleme. In kürzester Zeit gingen zahlreiche Notrufe ein. Einsatzkräfte stellten noch am Abend 7.000 Sandsäcke zwischen Freiberg und Benningen auf, um das Hochwasser zurückzudrängen.

Insgesamt waren 250 Feuerwehrleute im gesamten Landkreis im Einsatz. Sie befüllten 16.500 Sandsäcke, wovon 6.500 bereits am Samstagvormittag in den Landkreis Göppingen geliefert wurden. Kräfte aus dem Landkreis Ludwigsburg unterstützten auch im Rems-Murr-Kreis.

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg war ebenfalls in die Einsatzmaßnahmen eingebunden und unterstützte insbesondere bei der Absperrung überfluteter Straßen und der Verkehrslenkung. Mit einem eigenen Führungsstab, einer Verbindungsbeamtin im Krisenstab des Landkreises sowie Verbindungspersonen in den kommunalen Einsatzleitungen wurden die polizeilichen Maßnahmen koordiniert und eng mit den anderen beteiligten Behörden und Organisationen abgestimmt. Außerdem wurden zusätzliche Einsatzkräfte für die Bewältigung einer möglichen größeren Einsatzlage bereitgestellt.

 „Mein herzlicher Dank geht an alle Einsatzkräfte, die seit Einsetzen des Starkregens sehr engagiert daran arbeiteten, die Lage unter Kontrolle zu behalten und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort tatkräftig unter die Arme greifen“, sagte der Landrat.