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Breuningerland Ludwigsburg: Ein Rückblick auf die Anfangsjahre

Das Breuningerland Anfang der 70er Jahre aus der Luft. Archivfoto: Breuninger/Stadtarchiv Ludwigsburg
Das Breuningerland Anfang der 70er Jahre aus der Luft. Foto: Breuninger/Stadtarchiv Ludwigsburg
Vor 50 Jahren wurde mit dem Bau des Breuningerlands begonnen – Das Stadtarchiv wirft Blick darauf

Ludwigsburg. Für das kommende Jahr hat das Stadtarchiv erneut einen Kalender zur Stadtgeschichte entworfen. Ein besonderer Höhepunkt ist der Monat Februar. Der ist nämlich dem Bau des Breuningerlands gewidmet, der 1972 begonnen hat.

Bereits Ende der 1960er Jahre plant die Stadt Ludwigsburg, das bis dahin noch unbebaute Tammer Feld für ein Misch-, Gewerbe- und Industriegebiet zu erschließen und dort ein großes Einkaufszentrum mit (über-)regionalem Einzugsgebiet zu errichten. Das Gebiet liegt am nördlichen Rand der städtischen Gemarkung, direkt an der Autobahn 81, der Ausfahrt Ludwigsburg-Nord und der B 27. „Schon damals macht man sich Gedanken, welche Auswirkungen die Ansiedlung eines großen Kaufhauses auf die bereits bestehenden Wirtschaftsstrukturen haben würde“, schreibt Stadtarchivar Simon Karzel dazu in dem Kalender. Eine Diskussion, die bis heute nicht abgerissen ist. Die geplante Erweiterung des Einkaufszentrums ist seit Jahren von heftigen Diskussionen sowie Ängsten vor einem Ausbluten des Einzelhandels in den benachbarten Kommunen und der Ludwigsburger Innenstadt begleitet.

Das Konzept, das dem Bau des Breuningerlands vorangestellt wird, geht von einem neuen Konsumverhalten der Bevölkerung aus. Von zentraler Bedeutung ist die günstige Verkehrslage, was damals nur eines bedeutet: Das Einkaufszentrum muss mit dem Auto gut zu erreichen sein. Andere Verkehrsmittel spielen bei den Planungen überhaupt keine Kontrolle. Gleichzeitig, so Archivar Karzel, erwarteten die Planer eine überproportionale Kaufkraftsteigerung in Folge des Bevölkerungswachstums.

Vorbild für den Bau waren die US-amerikanischen Shoppingmalls. Dementsprechend legte man sehr viel Wert auf die Architektur, auf Stil und auf Vollklimatisierung. Hinter dem Breuningerland steckt auch die damals für Deutschland neue Idee, dass Einkaufen nicht mehr nur dazu da ist, den Bedarf zu decken, sondern dass sich Einkaufen zu einem Freizeiterlebnis entwickelt.

Das Breuningerland war eines der ersten Einkaufszentren in der Bundesrepublik und wurde am 5. April 1973 eröffnet. (red)

Info: Weitere Informationen zum Bau des Breuningerlands und elf weitere interessante Kapitel der Ludwigsburger Stadtgeschichte gibt es im Kalender „Ludwigsburger Mosaik“ des Stadtarchivs. Erhältlich in der Mathildenstraße 21 (Stadtarchiv) und bei der Tourist-Info im MIK, Eberhardstraße 1. Der Kalender kostet acht Euro. Ansichtsexemplare liegen aus.

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