Kreis Ludwigsburg. „Auch wenn derzeit kein starker Regen fällt, erwarten wir weiterhin einen Anstieg des Wasserstands von Rems und Murr“, sagt Landrat Dietmar Allgaier. Der Führungsstab arbeite intensiv daran, die Lage zu beobachten und die Einsatzkräfte zu koordinieren.
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Insgesamt sind rund 250 Einsatzkräfte der Feuerwehren im Kreis Ludwigsburg im Einsatz. In Remseck ist der Scheitelpunkt der Rems noch nicht erreicht, der Pegel steigt weiterhin leicht an.
Lokale Krisenstäbe bereiten sich auf 100-jährliches Hochwasser vor
Alle Anrainerkommunen von Neckar, Rems und Murr wurden informiert und aufgefordert, ihre lokalen Krisenstäbe einzurichten und sich auf ein mögliches 100-jährliches Hochwasser vorzubereiten.
Das Kleeblatt-Pflegeheim in Steinheim mit seinen 25 Bewohnern wurde am Morgen evakuiert, derzeit läuft nach Angaben des Bürgermeisters Thomas Winterhalter die Räumung der ASB-Einrichtung. Hier sind mehr als 40 Menschen betroffen. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden auf andere Pflegeheime verteilt. In Steinheim steht die Riedhalle für Betroffene des Betreuten Wohnens zur Verfügung, die weder bei Freunden noch bei Familien unterkommen, teilt das Landratsamt in einer aktualisierten Pressemitteilung mit. In der städtischen Blankensteinhalle finden derzeit die Prüfungen der Realschüler statt. "Wir hoffen, dass wir in der Riedhalle keine Feldbetten aufstellen müssen", sagt Winterhalter unserer Zeitung. Derzeit stehen dort Tische und Stühle sowie Verpflegung und Getränke bereit.
"Umfangreiche Einsatzmittel" auf dem Weg nach Steinheim
Alle in der Stadt warten nun bang darauf, was die Murr noch an Wasser bringen wird. "Wir wissen nicht, wie groß sich die Flutwelle aus dem Rems-Murr-Kreis im Laufe des Tages aufbauen wird", sagt der Bürgermeister. "Diese Information kann uns keiner geben." Die Anzeichen verdichten sich allerdings, dass die Wassermassen auch die Steinheimer Innenstadt erreichen könnten. "Wir bereiten ebenfalls die Evakuierung der Anwohnerinnen und Anwohner in den Bereichen Rielingshäuser Straße, Marktstraße und Brühlsiedlung vor", sagt Winterhalter. Die Katastrophenschützer transportieren laut der Stadt bereits "umfangreiche Einsatzmittel nach Steinheim". Auf Fotos ist zu sehen, wie Helfer einen orangefarbenen, aufblasbaren und mobilen Damm aufbauen.
Zum Absichern der Gebäude können Hochwasserbetroffene zudem leere Sandsäcke am Feuerwehrgerätehaus in Steinheim abholen, um sie eigenständig auf öffentlichen Spielplätzen zu befüllen. Darüber hinaus informieren Einsatzkräfte über Lautsprecherdurchsagen die Steinheimer in den betroffenen Quartieren.
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Winterhalter appelliert an die Menschen, die Innenstadtbereiche zu meiden und die Einsatzkräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern. Außerdem sollten Kellerräume nicht betreten und Fahrzeuge in höhergelegene Wohnbezirke gebracht werden. (red)