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Die Filtersäulen kommen aus China

Wie schon länger in Stuttgart umgesetzt, sollen ab nächster Woche Filtersäulen auch in Ludwigsburg in Betrieb gehen. Foto:Mann+Hummel
Wie schon länger in Stuttgart umgesetzt, sollen ab nächster Woche Filtersäulen auch in Ludwigsburg in Betrieb gehen. Foto: Mann+Hummel

Ludwigsburg. In der Schlossstraße sollen 15 Filtersäulen aufgestellt werden, um die Luftschadstoffe weiter zu senken. Das soll dieses Jahr geschehen, die Bestellung der Geräte verzögert sich jedoch, die Lieferzeit beträgt unerwartet vier Monate, wie der Fachbereich Mobilität in der Sitzung des Ausschusses für Mobilität, Tiefbau und Umwelt darlegte. „Leider“, so Matthias Knobloch. Der Grund für die lange Lieferzeit: Die Teile, die der Ludwigsburger Filterspezialist Mann & Hummel anbietet, werden in China produziert. Der Aufbau wird erst ab Mai möglich sein.

Ein Umstand, der bei den Stadträten für Stirnrunzeln sorgte. Nicht allein wegen der Verzögerung, sondern auch, weil „man sich den wenig umweltfreundlichen Transport von China her sparen könnte, wenn das Unternehmen hier produzieren würde“, so Frank Handel (Grüne). Bekanntlich schließt Mann & Hummel seine Produktion am Ludwigsburger Standort.

Dass mit Filtern die Luftwerte verbessert werden sollen, ist ein „notwendiges Übel“, wie Nathanael Maier (SPD) es formuliert. Den Kern des Problems berühre es nicht. Luftfilter würden nur die Symptome bekämpfen.

Die Schadstoffwerte müssen gesenkt werden, dies ist nach wie vor Voraussetzung dafür, dass kein Fahrverbot für Dieselfahrzuge ausgesprochen wird. Denn die Werte liegen höher als in der bisher stark belasteten Friedrichstraße und über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid.

Erst jüngst ist deshalb auf diesen Strecken Tempo 40 eingeführt worden. Der Gemeinderat hat zudem dem Kauf der 15 Filtersäulen zugestimmt, die entlang der Schlossstraße aufgestellt werden sollen, also im stark belasteten innerstädtischen Teil der B 27 beim Schloss. Die Kosten von 1,35 Millionen Euro übernimmt weitgehend das Land, der Eigenbeitrag der Stadt Ludwigsburg zur Finanzierung der Filter wird mit 100 000 Euro angegeben.

Im ersten Schritt sollen zehn Filtersäulen geordert werden. Wo genau die Säulen platziert werden, steht nach Angaben der Stadt noch nicht fest. Klar sei, dass sie nur auf einer Seite der Straße stehen sollen, nämlich dort, wo sich zur Innenstadt hin Gebäude aneinanderreihen. Die andere Straßenseite zum Schloss hin würde frei von den Säulen bleiben. Auf dieser Seite wohne niemand und es gebe keine Häuserfront, an der sich Schadstoffe stauen könnten.

Da der Einsatz von Filtersäulen nur eine Übergangslösung darstellen könne, sei vorgesehen und auch möglich, die Installation ohne aufwendige Tiefbauarbeiten auszuführen. (hpj)